StockHEIMat-Team erstellt Info-Flyer zum Geburtstag
Am 06.06.2020 feiert die Kreuzigungsgruppe in Stockheim an der Kreuzauerstraße den 250. Geburtstag. Aus diesem Grund hat das StockHEIMat-Team der „STIG“, das die Geschichte Stockheims aufarbeitet, die Kreuzigungsgruppe besonders schön mit Blumenschmuck herausgeputzt und einen Infoflyer erstellt. Die Recherche und den Text dafür hat Brigitte Schnitzler geschrieben und stellt diesen vor Ort auch zum Mitnehmen zur Verfügung. Hier nun die Informationen zur Stockheimer Kreuzigungsgruppe und den Hintergründen aus der Vergangenheit, warum diese errichtet wurden:
Gestiftet und eingeweiht wurde die Kreuzigungsgruppe laut Inschrift am 6. Juni 1770 zwei Tage nach Pfingsten von den Eheleuten Henricus Ramacher und Sibilla geb. Nesselroth und Bartholomäus Ramacher und wahrscheinlich seiner Ehefrau, – der Name ist leider nicht mehr zu lesen.1891 wurde es auf Kosten der Eheleute Quirin Hecker und Anne geb. Virnich restauriert. Die Eheleute zierten dieses Kreuz auch an Fronleichnam. Traditionsgemäß wurde bei der Fronleichnamsprozession dort der erste Segen erteilt. Pünktlich zum 250. Geburtstag hat die Gemeinde Kreuzau die gesamte Wegekreuzgruppe in 2019 restaurieren lassen, so dass die Figuren und Kreuze wieder in frischen Farben glänzen und vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Beim Anblick dieser gewaltigen Kreuzigungsgruppe stellt sich unwillkürlich die Frage: „Wer konnte so ein Denkmal finanzieren, und warum?“ Wegkreuze – geheimnisvolle Zeugen mittelalterlichen Denkens. Wir unterscheiden die unterschiedlichsten Wegkreuze. So dienen Flur- und Wegekreuze als Wegmarkierungen für Wanderer und Pilger. Sie weisen auf gefährliche Stellen hin, sie laden ein zum Verweilen oder um ein Gebet zu sprechen. Gedenkkreuze dienen zur Erinnerung an Ereignisse, oder an Menschen die bei einem Unfall oder einem Verbrechen ums Leben kamen, viele der Kreuze gedenken gefallener Soldaten. Heiligenhäuschen beherberge Heiligenfiguren oder -bilder. Sie wurden zur Verehrung des dargestellten Heiligen, zum Dank nach überstandenen Gefahren, als Erinnerung an schlimme Ereignisse oder als Erfüllung von Gelübden erbaut. Es gibt Wetter- oder Hagelkreuze, Sühnekreuze, sie gehören zu den ältesten Flurdenkmälern und wurden von Tätern oder deren Familien zur Wiedergutmachung aufgestellt. Votivkreuze wurden vom Stifter errichtet aus Dankbarkeit, wegen eines Gelübdes nach der Errettung aus einer Notlage wie Krieg, Krankheit, Seuche oder Lebensgefahr. Aus welchem Grund unser Kreuz errichtet wurde, weiß man natürlich nicht. Fest steht, nach der Broschüre von Pfarrer Jansen, dass von 1765 bis 1773 in Stockheim Kinderseuchen herrschten, denen sehr viele Kinder zum Opfer fielen. Der Geburtstag ist auch eine gute Gelegenheit, Maria Thuir und Melanie Thelen zu danken, dass die Beiden gemeinsam die Pflege, das Säubern und Schmücken der Wegekreuzgruppe übernommen haben. Es ist toll, dass die beiden mit ihrer Patenschaft diese wunderschöne Kreuzigungsgruppe in Ehren halten und ein gepflegtes Bild ermöglichen.