Pfarrer Johann-Wilhelm Wassong, geboren zu Satzvey, Kaplan in S. Peter in Köln, dann Rector in Pützchen bei Bonn, 1869 bis 1890 Pfarrer in Stockheim. Er ließ zweimal Mission halten, 1871 durch die Lazaristen von Rolshausen und Nelsen 1885 durch den Franziskaner-Pater Eusebius und Pater Theodorus. 1875 wurden zur Deckung des in Folge eines Culturkampfgesetzes gesperrten Pfarrgehalt 154 Thaler auf die Pfarrkinder umgelegt, auch wurde in demselben Jahre der Kirchhof vergrößert durch Ankauf nördlich von der Kirche gelegener Gartenparzellen. Hierfür gab der Kirchenvorstand (mit Mauer) 1000 Thaler aus. Dieses neue Stück des Kirchhofes wurde 1892 ins Grundbuch als Eigentum der Kirche eingeschrieben, der alte Kirchhof dagegen trotz Protestes des Kirchenvorstandes als Eigentum der Gemeinde. Die im Kulturkämpfe entstandenen Kirchhofstreitigkeiten zwischen Kirchenvorstand und Regierung schilderte eingehend und klar Pfarrer Wassong in einer im Archiv befindlichen Abhandlung mit Aufführung der einschlägigen juristischen Gründe. Vergebens bemühte er sich um einen Neubau der Kirche. Die Regierung zu Aachen schrieb am 4. Juli 1882, die Raumverhältnisse der Kirche machten einen Neubau nicht nothwendig; ob die bauliche Beschaffenheit, sei bei dem sich widersprechenden Gutachten des Baumeisters Krische (1868) und Wiethase (1879) unmöglich zu beurteilen. Jedenfalls werde die Kirchengemeinde nach Gesetz vom 14. März 1880 Ansprüche auf Zuschüsse der Zivilgemeinde nicht mehr erheben können. 1876 reichte er auf Verlangen dem Herrn Bürgermeister die Statuten und Mitgliederverzeichnisse der hier bestehenden kirchlichen Bruderschaften und Vereine ein, als: Marianische Versammlung (seit 1750 viele Mitglieder aus Stockheim und Umgebung enthaltend), Jesus, Maria, Joseph-Bruderschaft,Farnziskus-Xaverius-Verein,Gebetsapostolats-Verein, Josephs-Verein. Jetzt ist noch Kindheits-Verein, Afrika-Verein und katholischer Volksverein dabei und die S. Michaels-Bruderschaft. Pfarrer Wassong machte mit seinem Bruder Anton ein neues Lagerbuch, ein neues Rentbuch, sicherte viele nur auf Handscheinen stehende Renten und ließ bei seinem Scheiden nach Rheinkassel ein vortrefflich geordnetes Kirchenarchiv zurück.