Gegen Ende des 19. Jahrhunderts drang die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen auch in unsere Region vor. Das Zusammenstehen in der Not der vergangenen Jahre, die imponierende Gesundung durch wirtschaftliche Zusammenarbeit aller, beeindruckten nachhaltig die Bürger auch in unserer Gemeinde. Die mittelständische Wirtschaft erkannte die Chance, die in der Eigenhilfe und Selbstverwaltung für die wirtschaftliche Existenz lag und 17 Stockheimer Bürger gründeten die Spar- & Darlehnskasse Stockheim. 1897 waren Wilhelm Fischer Vorstandsvorsitzender, Wilhelm Velden Aufsichtsratsvorsitzender und Anton Jansen Rendant, der als Geschäftsführer eingesetzt war. Die Statuten besagten, dass die Spar- und Darlehnskasse zur Erleichterung der Geldanlage und Förderung des Sparsinns sowie der Gewährung von Darlehen an die Genossen für ihre Wirtschaftsbetriebe betrieben werden soll. Das erste größere Darlehen über 30.000 RM konnte bereits am 30.11.1898 an die Gemeinde Stockheim für den Bau der Schule bewilligt werden. 1924 gab es im Protokollbuch den Eintrag: „Die Kasse hat 1924 geruht“ – was wahrscheinlich mit der Entwicklung der Inflationsrate zusammenhing. Die beider Weltkriege und die Nazizeit haben die Fundament der Spar- und Darlehenskasse Stockheim nicht erschüttern können. Später ging sie in die Raiffeisenkasse Stockheim eGmbH, die Volksbank Kreuzau und dann in die Volksbank Euskirchen auf.