Historischer Wanderweg
Liebe Besucher des „Historischen Wanderweg Stockheim“, die Stockheimer Interessengemeinschaft, kurz „STIG“ hat sich mit Ihrem Projekt „StockHEIMat“ zum Ziel gesetzt, die Themen rund um die Stockheimer Geschichte aufzuarbeiten und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. So kam dann von einem Projekt-Team die Idee, die wichtigsten historischen Stockheimer Stätten auf einem Rundwanderweg den interessierten Menschen näher zu bringen. Auf diese Art kann man Natur, Geschichte und Bewegung wunderbar miteinander verbinden und Stockheim in historischer und aktueller Hinsicht kennen lernen.
1. Schulgebäude von 1837, Neue Kirche von 1937, Kriegerdenkmal von 1927
Der erste Unterricht in Stockheim beruhte auf einer Stiftung, der Anna-Maria Katharina von Elmpt Herrin zu Burgau, aus dem Jahre 1711 und wurde in der Vikarie vom jeweiligen Vikar erteilt. Das erste eigene Schulgebäude wurde 1837 in Stockheim vor der Kirche „An der Tränke“ errichtet. Bereits 1876 war die Schülerzahl so hoch, dass nur noch Wechselunterricht gegeben werden konnte. Die neue Kirche wurde im Jahre 1937 eingeweiht. Kurze Schilderung Baustil, Nutzung etc.
Das Kriegerdenkmal wurde für die 34 gefallenen Soldaten Stockheims, aus dem 1. Weltkrieg errichtet. Die Einweihung fand am 21. August 1927 statt. Im 2. Weltkrieg stark beschädigt, wurde es 1960 restauriert. Es wurden die Namen der 105 Kriegstoten beider Weltkriege eingemeißelt.
Geschichts-Stele:
„Historische Wasservorkommen in Stockheim
2. Schulgebäude von 1899 mit Spritzenhaus
Am 15.10.1899 wurde die neue Schule eingeweiht. Ab nun wurde in zwei Klassen unterrichtet, getrennt nach Jungen und Mädchen. Das Gebäude hatte 2 Schulsäle von 58 m² und 2 Lehrerwohnungen mit Gärten. 1923 waren französische Besatzungssoldaten in der Schule einquartiert. 1944 wurde die Schule in ein Lazarett verwandelt. 1945 richtet Pfarrer Werth ein Gotteshaus in der Schule ein, da die Kirche zerstört war. 1975 wurde die Schule abgerissen und dort ein Gebäude der Sparkasse mit einer Zahnarztpraxis errichtet. Neben dem Schulgebäude stand das Spritzenhaus der Stockheimer Feuerwehr.
3. Ehemalige Poststation und erste Tanksäule in Stockheim
Die ehemalige Poststation hat eine wechselvolle Geschichte. Gebaut wurde sie als Gutshof von Johann Jacob Thelen. Er verkaufte sein Gut an Herrmann Josef Siepen und dessen Frau, die den Gutshof in eine Poststation mit Gasthaus umbauten. Die unterschiedlichsten Gäste kehrten dort ein und aus einem Logierbuch, das die Gastwirte führten, blieben viele Geschichten seiner Gäste erhalten. Wann genau der Landwirt Schiffer das Haus gekauft hat, ist nicht bekannt. Er betrieb dort wieder einen Bauernhof. Im Zweiten Weltkrieg diente der Keller des Gebäudes als Luftschutzkeller. Im Jahre 1974 kaufte Günther Linßen das Haus, es war inzwischen sozusagen abbruchreif. In liebevoller Kleinarbeit renovierte er sein Haus Stück für Stück und legte den Barockgaren mit Brunnen an. Es wurde zu einem Kleinod und steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Vor dem Gebäude an der Außenmauer befand sich die erste Tankstelle Stockheims mit einer Zapfsäule und Handpumpe.
Geschichts-Stele:
4. Gaststätte „Zur Post“ und Kreuzigungsgruppe
Die wunderschöne Kreuzigungsgruppe wurde 1770 von den Familien Henricus und Bartholomäus Ramacher errichtet. Sie zeigt den Jesus am Kreuz, Maria und den Apostel Johannes. Der Aachener Kirchenmaler Eduard Rouette hat 1891, auf Kosten der Familie Quirin und Anna Hecker, die Gruppe aufwendig restauriert. Das Gasthaus „Zur Post“ bestand schon vor der Wende ins 20. Jahrhundert. Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde im ersten Stock wieder zum Tanz aufgespielt und musiziert. Ein Lebensmittelladen war integriert und zur Zeit der beiden Weltkriege gingen Soldaten hier ein und aus. Als nach dem 2. Weltkrieg die Stockheimer in ihr zerstörtes Dorf zurückkamen, wurde das Gasthaus für andere Zwecke gebraucht. Obwohl es auch beschädigt war, wurde der Schankraum zur Schule umfunktioniert. 1974 kaufte das Ehepaar Kraus das Gasthaus von der Familie Weidenhaupt. Am Aschermittwoch 2002 schloss das Gasthaus, das für viele Jahre das Herzstück des Dorfes war. In der Folge versuchten noch einige Wirte ihr Glück die Gastwirtschaft. Heute ist es ein Privathaus.
5. Alte Kirche von 980; Alter Friedhof und „Wurschjass“
Nachweislich wurde die Alte Kirche um 980 erbaut. Sie entstand auf den Fundamenten einer Holzkirche aus dem 9. Jahrhundert. Ursprünglich wurde sie als Saalkirche im ottonischen Stil errichtet. Viele römische Dachziegel, die man wahrscheinlich der alten Römervilla am Goldberg entnommen hat, sind in ihr vermauert. Ein Umbau der Kirche im romanischen Stil erfolgte im 12. Jahrhundert. Sie wurde im Schiff um zwei Meter aufgestockt, bekam ein Seitenschiff und ihre charakteristischen romanischen Fensterchen. Im Jahre 1523 erfolgte ein erneuter Umbau im gotischen Stil, außerdem wurde der mächtige Westturm, mit dem ehemals 25 m hohen Helm errichtet. Der über 40 m hohe Turm war einst einer der höchsten im Dürener Land. 1751 – 1774 wurde neues barockes Kirchenmobiliar angeschafft. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört und in ihrer romanischen Form wiederaufgebaut. Zuerst wurde sie als Mehrzweckraum und Jugendheim genutzt und ist heute der einzige größere Veranstaltungsraum in Stockheim mit einer besonderen Atmosphäre.
6. Der Hahnshof: Aufstieg und Niedergang eines historischen Hofes in Stockheim
Der Hahnshof war der größte Hof in Stockheim. Er war seit jeher im Besitz derer von Elmpt, die Jahrhunderte die Herren von Burgau waren und stand in der Nähe der Kirche. Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Scheune und Stallungen von französischen Söldnern zerstört, aber am Anfang der 90iger Jahre des gleichen Jahrhunderts wiederaufgebaut. Am 14.05.1811 verpachtete Philipp von Elmpt den Hof und 118 Morgen zugehörige Ländereien an Peter Joseph Hahn, der dem Hof den Namen gab. Schon um 1850 waren große Teile des Hofes so marode, dass die meisten Gebäudeteile abgebrochen wurden. In den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts fiel auch der letzte Rest des Hahnshofs, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, dem Bagger zum Opfer.
7. Wegkreuz von 1775 und Jesusfigur von 1650
Das Wegekreuz aus Buntsandstein wurde um 1775 von den Gebrüdern Christian, Wilhelm und Nicolaus Hall errichtet. Es hat einen hohen gestuften Pfeiler und in der Pfeilermitte ein Gesims mit Konsole und darüber eine Nische mit muschelförmigem Abschluss. Flankiert wird es von Halbsäulen und darüber ist ein Reliefbild mit dem „Heiligen Wandel“, das die heilige Familie zeigt. Über dem Gesims ist das Kruzifix mit dem gekreuzigten Christus angebracht. 1985 wurde das Wegekreuz unter Denkmalschutz gestellt und 2016 im Auftrag der STIG, vom Restaurator Herrn Hommelsheim (Boicher Steinhof) restauriert und am 11.11.2016 von Pfarrer Scherer eingeweiht und eingesegnet. Bei den Baumaßnahmen fand man vor dem Sockel, eine zerschlagene Jesusfigur deren Alter auf 350 – 400 Jahre geschätzt wurde. Warum sie dort „begraben“ wurde, weiß man leider nicht. Auch diese Figur wurde restauriert und ist heute in der Stockheimer Kirche auf einem Kreuz aus Eichenholz ausgestellt.
8. Römische Villaruine auf dem Goldberg
Einstmals stand auf dem Goldberg eine römische Villa. Schon 1902 fand man dort Scherben römischen Ursprungs. In der Erde stecken noch immer 80 cm dicke Grundmauern der Römervilla, die im Jahre 1931 freigelegt wurden. Die obere Steinschicht wurde entfernt, weil der Landwirt beim Pflügen seines Feldes mit dem Pflug dagegen stieß. Die Ruinen wurden allerdings wieder mit Erde bedeckt. Der Volksmund erzählt von einem Kloster an dieser Stelle, wofür es aber keine Beweise gibt.
Der Name Goldberg und siefen, bzw. seifen „Sief“ sind keltischen Ursprungs und deuten auf Goldvorkommen hin. Da der Dorfkern Stockheims keltischen Ursprungs ist, wäre es nicht verwunderlich, wenn die Kelten hier nach Gold gesucht hätten. Sie waren sehr goldgierig und ließen keine Gelegenheit aus, um an Gold zu kommen. Bei uns lebte der Stamm der Eburonen, der von den Römern im Jahre 50 v. Chr. in einem Rachefeldzug vernichtend geschlagen wurde.
Geschichts-Stele:
„Römische Funde in Stockheim und der nahen Umgebung“
9. Sitzgruppe „Im Rott“ – Rastplatz im Waldgebiet bei Bubenheim
Die Sitzgruppe „Im Rott“ lädt zur Rast ein und liegt ursprünglich in einem großen Waldgebiet, das bis nach Bubenheim reicht. Der Begriff „Rott“ kommt von Roden und so entstand ein schöner Platz.
10. Panzerstraße: Historische Militärstraße
Die Panzerstraße wurde in den Jahren 1950 – 1960 erbaut und erstreckt sich, ausgehend von der Panzerkaserne in Düren in einer Länge von ca. 9 km über den Truppenübungsplatz der „Drover Heide“ bis hin zum Abschussbereich der ehemaligen Nike-Raketenstellung in Thum. An ihr entlang, ebenfalls im Bereich Stockheims, befand sich ein Schießplatz der belgischen Armee.
Geschichts-Stele:
„Stockheim war Teil des Militärwesens zwischen Düren und Thum“
11. Panzer-Rüttelwerk und „Drover Heide“
Noch heute sieht man das im Volksmund genannt Rüttelwerk am Übergang von der befestigten Panzerstraße auf den Truppenübungsplatz „Drover Heide“. Das Rüttelwerk dient als Kettenreinigungsanlage, wenn die Panzer nach dem Manöver auf dem Rückweg in die Kaserne waren. Die „Drover Heide“ selbst entstand durch einen verheerenden Waldbrand zwischen Soller, Drove und Thum und wurde kurzerhand als Truppenübungsplatz deklariert. Seit 1794 wurde der Truppenübungsplatz von Soldaten aus Österreich, Frankreich, Deutschland, England und Belgien genutzt. 2004 wurde die Heide an die Bundesvermögensverwaltung zurückgegeben und seitdem als Naturschutzgebiet ausgewiesen und für die Bevölkerung freigegeben. Seit April 2016 ist die NRW-Stiftung Eigentümer und bietet schottischen Hochlandrinder, seltenen Vogelarten und Erholungssuchenden ein sehr schönes Naherholungsgebiet mit vielen Wanderwegen.
12. Rastplatz „In der Sief“ – Keltisches Goldsucher-Erbe
An der Sitzgruppe „In der Sief“ findet man eine weitere schöne Rastmöglichkeit. Der Name „Sief“, „siefen“, bzw. „seifen“ sind keltischen Ursprungs und deuten auf Goldvorkommen hin. Da der Dorfkern Stockheims keltischen Ursprungs ist, wäre es nicht verwunderlich, wenn die Kelten hier nach Gold gesucht hätten. Sie waren sehr goldgierig und ließen keine Gelegenheit aus, um an Gold zu kommen.
13. „Decke Boom“ – Die 1.000-jährige Marieneiche in Stockheim
Der „Decke Boom“, die 1.000-jährige Marieneiche ist neben der Alten Kirche das zweite Wahrzeichen von Stockheim. Die wird liebevoll der „Decke Boom“ genannt und dient vielen Menschen als Ort der Besinnung und des Gebets. Der Stamm des Baumes hat einen Umfang von ca. 5,50 m, er ist ca. 18 m hoch und hat einen Kronenumfang von ungefähr 20 m. Die Spuren der Zeit sind nicht gänzlich an der Eiche vorüber gegangen und auch im Zweiten Weltkrieg wurde sie beschädigt. Deshalb waren umfangreiche Reparaturen am Baume erforderlich. Am 15.09.1906 wurde das Bildnis der Mutter Gottes vom guten Rat an der Eiche befestigt, welches dem Baum den Namen gab.
Geschichts-Stele:
Insekten-Hotel an der Alten Gasse
14. Ehemaliges Munitionsdepot und heutiges Baugebiet „Lichtung Marieneiche“
Das Munitionsdepot war eine Einrichtung der belgischen Armee an der Landstraße 327 zwischen Stockheim und Niederau. Das etwa 130 Hektar große Areal wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (etwa im Jahre 1953) eingerichtet und durch einen Zaun hermetisch abgeriegelt. Die mitten hindurchführende Alte Gasse war damit nicht mehr für die Bevölkerung nutzbar. Die Sperrung blieb auch bestehen, nachdem das Militär Mitte der 1990 Jahre das Gelände räumte. Über 180 asbestbelastete Munitionshütten waren auf dem gesamten Gelände verteilt und konnten nur von einer Fachfirma, unter strengen Sicherheitsmaßnahmen, entsorgt werden. Nach dem Rückbau des Munitionsdepots ist dort ein Baugebiet „Lichtung Marieneiche“ mit ca. 100 Häusern entstanden.
15. Frankenwald als Namensursprung von Stockheim
Nachdem die Römer 450 n. Christus von den Franken vertrieben wurden, nahmen diese nach und nach das verlassene Land in Besitz. Die Franken waren noch nicht so geschickte Handwerker wie die Römer oder Kelten es waren. Mit einfachen Werkzeugen fällten sie riesengroße Bäume. Weil das wohl sehr mühsam gewesen sein muss, schlugen sie oft nur die Äste ab und ließen die Baumstümpfe stehen, die dann wie riesige Stöcke aus dem Boden ragten. Dass Stockheim durch die Franken gegründet wurde deutet schon der „Heim“-Name an. Außerdem ist unsere „Alte Kirche“ auf dem Fundament einer Holzkirche aus dem 9. Jahrhundert erbaut, zweifelsfrei zur Zeit der Franken-Herrschaft.
Insekten-Hotel auf der Wiese hinter der Lichtung Marieneiche
Stelen Park: „Sprüche und Verse zur Umwelt, zum Wald und dem Frieden“
16. Der Konradbaum
Der Konradbaum ist dem Hl. Konrad von Parzheim gewidmet. Er trat in den Kapuzinerorden ein und war Pförtner im Kloster St. Anna in Altötting. Er kümmerte sich liebevoll um die Nichtsesshaften, Armen und die Pilger und ist auch deren Schutzpatron. Einen Konradbaum gab es schon einmal in Stockheim unweit von Gut Stepprath. Leider wurde dieser Baum nach dem Zweiten Weltkrieg gefällt.
17. Die Geschichte der Heinsberger Lehen: Stockheim und Gut Stepprath
Die Dörfer Stockheim und Gut Stepprath gehörten ehemals zu der Unterherrschaft Burgau. Sowohl Burgau wie auch einige Höfe in Stockheim und Stepprath waren Heinsberger Lehen, das heißt sie unterstanden weder dem Jülicher Grafen noch dem Kölner Erzstift, die Jahrhunderte lang miteinander im Streit lagen und viel Elend in unsere Gegend brachten. Der erste uns bekannte Herr auf Burgau war der Ritter Amilius de Owe. Ihm verdanken wir auch die erste urkundliche Erwähnung Stockheims. Als er nämlich im Kloster Burtscheid, wo zwei seiner Töchter Nonnen waren, im Jahre 1255 sein Testament machte, war der „Pfarrer von Stockheim“ einer der Zeugen. Eine beglaubigte Kopie dieser Urkunde liegt der STIG vor. Der sogenannte Mirbachhof zu Stepprath – der „herrschaftliche Hof“, und der Mirbachhof in Stockheim, auch Pützhof oder Zehnthof genannt, waren Heinsberger Lehen die immer zusammen als Lehen vergeben wurden. 1541 kamen die Grafen von Mirbach durch Heirat in den Besitz beider Höfe. Der Erbpacht- oder Fundationshof zu Stepprath gehörte seit jeher derer von Elmpt. Um 1675 wurde der Hof, der zur Hälfte zur Herrschaft Burgau gehörte, an Gertrud Heidgen verpachtet. Die Familien Heidgen blieben Pächter auf dem Hof. Im Jahre 1910 wurde der Gutshof Stepprath von Alexander von Keyserlingk und seiner Ehefrau Margaretha, an Barthel Siepen und seiner Ehefrau Josepha Reichsfreiin Droste zu Senden verkauft. Das Gut wurde zum 1. November 1974, nach dem Tod der Eheleute von deren Töchtern, an die Familie Prym verkauft.
18. TSV Stockheim 09 – Ein Sportverein mit langer Tradition und neuem Vereinsheim
Am Fronleichnamstage dem 2. Juni 1909 wurde der TSV Stockheim 09 unter der alten Eiche, dem „Decke Boom“ gegründet. „Wer seine Sehnen stärkt, stärkt seine Seele“- war der Wahlspruch des Turn- und Sportvereins. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges erliegt das Vereinsleben bis zum Jahre 1947. 1954 stellt der Fußballverband Mittelrhein dem Verein 20.000 DM aus Totogeldern zur Verfügung, zum Bau eines Sport- und Jugendheims. 1959 wurde der Ausbau des Sportplatzes mit Laufbahn und Sprunggrube in Angriff genommen. 1968 kommt eine Flutlichtanlage dazu. 1972 wird eine Leichtathletik-Gruppe gegründet. 1973 wurden die ersten Damen-Sportgruppen, zwei für Gymnastik und eine für Volleyball gegründet. 1976 kommt die erste Damen-Fußballmannschaft hinzu.
1979 wurde die Turnhalle gebaut, es kam noch eine Tischtennisgruppe, eine Kinderturngruppe und eine Tennisabteilung hinzu. 2018 wurde der Hauptverein aufgelöst. Der Fußball- und Tennisverein, mit der Turnabteilung sind wieder eigenständige Vereine. 2022 wurde das neue Sport- und Vereinsheim fertiggestellt und seiner Funktion übergeben. Das Gebäude und die Außenanlage wurden mit sehr hohem ehrenamtlichem Engagement errichtet.
19. Grube Eustachia
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert begann in Deutschland das Zeitalter der Industrialisierung. Es war schon lange bekannt, dass von Düren bis Frangenheim ein Flözstreifen vorhanden war. So entstand auf der Stockheimer Heide, damals etwa 300 m nordwestlich der letzten Häuser von Stockheim, die Braunkohlengrube Eustachia. Das Gelände umfasste ca. 10 Morgen. Die Braunkohlenförderung wurde 1854 aufgenommen. In der Nähe des Weges erhob sich der 11 m hohe Förderturm. In 40 m tiefen Stollen wurde die Kohle im Winter von ca. 30 Knappen abgebaut, und hinter dem Förderturm gelagert. Im Frühjahr wurde die Kohle weiterverarbeitet und in Bottischen zu einem zähen Brei verrührt. Dieser wurde in kleine Eimerchen gefüllt, auf den Boden gestürzt und getrocknet. So entstanden die Klütten. 300 m weiter nordwestlich hinter dem Förderturm, entstanden die Gebäude weiterer industrieller Unternehmen, einer Teerfabrik und einer Steinzeugfabrik. Nachdem 1875 der Hauptstollen einstürzte und eine Reparatur sich nicht lohnte, wurde die Grube Eustachia geschlossen. Das Steigerhaus steht immer noch am Torfberg.
Geschichts-Stele:
„Busche Krözje“ mit „Wilhelm Becker“ und Grube Eustachia“
20. Das Wegkreuz „Busche Krözje“
Das sehr schöne Wegkreuz Busch – datt „Busche Krözje“ wurde um 1928 – 1929 von Gottfried und Josef Busch sowie Katharina Hoch errichtet. An gleicher Stelle war vormals ein „Pütz“- eine Viehtränke, ähnlich wie an der Kirche. Wahrscheinlich war es ein Grundwasserloch in Verbindung mit Regenwasser.
21. Katholische Grundschule Stockheim
Schon 1953 plante man einen Schulneubau an der Ecke Andreasstraße / Im Kleinenfeld. Im August 1954 war dann die Grundsteinlegung unserer heutigen Grundschule. Anfang April 1963 begann man mit dem Erweiterungsbau und am 09.09.1964 konnten die neuen Räume bezogen werden. Am 01.08.1971 wurde die Katholische Volksschule zu einer Katholischen Grundschule, das heißt die Schüler blieben vom 1. bis zum 4. Schuljahr in Stockheim und wechselten dann zu einer weiterführenden Schule nach Kreuzau oder Düren.
22. Der Mirbachhof in Burgau
Der Mirbachhof, auch der Kleine-, Zehnt-, Pützhof, oder Neue Hof, gehört jetzt der Familie Ostrop. Gemeinsam mit dem Mirbachhof in Stepprath, bildete er seit jeher ein Lehen, das nur „gemeinsam“ von der Mannskammer Heinsberg vergeben wurde. Das heißt der Besitzer bzw. Lehnsmann, war auf beiden Höfen immer der Gleiche. Kurz nachdem die Freifrau von Elmpt am 13. Mai 1686 mit den beiden Mirbachhöfen belehnt wurde, brannte dieser nach einem heftigen Gewitter bis auf die Grundmauern nieder. Kaum war das Hofgebäude mit hohem Kostenaufwand wiedererrichtet, hinterließen die Söldner des Sonnenkönigs Ludwig XIV eine Stätte der Verwüstung. Anfang der 90iger Jahre des 17. Jahrhundert wurde der Hof neu errichtet, auch die zerstörte Scheune, wobei sich das Haus Burgau und die Stockheimer Pfarre die entstandenen Kosten teilten, da die Pfarre Zehntrechte am Hof besaß. Auf diesem Hof waren die Thelens seit Jahrhunderten die Pächter.