4. Gaststätte „Zur Post“ Kreuzigungsgruppe an der Andreasstraße
Wer von der B 56 kommend in die Andreasstraße nach Stockheim einbiegt, dessen Blick wird sehr schnell auf die Kreuzigungsgruppe Ecke Andreasstraße – Kreuzauerstraße, der früheren Wurstgasse, gelenkt.
9) Laut Inschrift ist es am 6. Juni 1770 von den Eheleuten Henricus Ramacher und Sibilla geb. Nesselroth und Bartholomäus Ramacher und …(Name der Frau unleserlich) errichtet worden. Die wunderschöne Kreuzigungsgruppe zeigt den Jesus am Kreuz, Maria und den Apostel Johannes. Es wurde im Jahre 1891 von dem Aachener Kirchenmaler Eduard Rouette aufwendig auf Kosten der Eheleute Quirin Hecker und Anna geb. Virnich restauriert. Das Ehepaar Hecker zierte das Kreuz auch an Fronleichnam. Bei der Fronleichnams- Prozession wurde hier der 1. Segen erteilt. Laut Kirchenchronik stand es am Ausgang nach Soller, dem Wirte Engelbert Stockheim gegenüber.
10)Das Gasthaus, das später Zur Post hieß, hat viel vom Stockheimer Dorfleben gesehen. Viele Feste wurden hier gefeiert und Vereinsversammlungen abgehalten. Schon nach dem ersten Weltkrieg wurde im ersten Stock zum Tanz aufgespielt. Ein Lebensmittel-Laden war integriert, später auch die Post. Zur Zeit der Kriege gingen viele Soldaten hier ein und aus. Nach dem zweiten Weltkrieg, als die Stockheimer in ihr zerstörtes Dorf zurückkamen, wurde das Gasthaus für andere Zwecke gebraucht. Der Schankraum wurde zum Klassenzimmer umfunktioniert, da die Kirche zerstört war und die Heilige Messe in der weniger zerstörten Schule abgehalten wurde. Doch irgendwann, nach den Jahren des Aufbaus kehrte die Normalität zurück und es floss wieder Bier aus den Hähnen. 1974 kaufte das Ehepaar Kraus von der Familie Weidenhaupt den Gasthof zur Post. Für viele Jahre wurde er zum Herzstück des Dorfes. An Aschermittwoch 2002 schloss Familie Kraus ihr Gasthaus. Danach versuchten einige Wirte noch ihr Glück, aber es wurde nie mehr so wie es war. Heute ist das Gebäude in Privatbesitz.